Schreiner – ein moderner Beruf mit Tradition


 Andreas Schwarz|  14. März 2017|  Keine Kommentare|   Lesedauer: 2.36 min.

Mit Holz, dem natürlichsten aller Werkstoffe arbeiten, das erste eigene Möbel bauen – für viele Jugendliche sind das bestimmende Motive für ihren Berufswunsch. Der richtige Ort dafür ist eine der rund 8.500 Schreinereien in Bayern. Voraussetzung: Kreativität, Gefühl und Ehrgeiz.

Eine Lehre im Schreinerhandwerk ist für viele der Einstieg zum Traumberuf, bietet er doch die Chance, menschliche Lebensräume auf vielfältige und individuelle Weise mit zu gestalten. Die Arbeit des Schreiners begleitet uns ständig, sie ist aus unserem Leben nicht wegzudenken. Die Behaglichkeit unserer Wohnungen, die funktionalen und ästhetischen Belange vieler Arbeitsplätze, die freundlichen Gaststätten oder die repräsentativen, kulturellen Zentren wie Theater und Kirchen – immer wieder kommt die Kompetenz des Schreiners in Sachen „Gestalten und Einrichten mit Holz“ zum tragen.

Der Kunde setzt vor allem dann auf den Schreiner, wenn er mehr will als nur das Alltägliche. Die Einrichtung eines Raumes nach ganz individuellen Wünschen oder die Ausstattung eines Gebäudes mit wärmeschützenden und einbruchhemmenden Fenstern verlangen vom Schreinerbetrieb besonderes Know-how. Von entscheidender Bedeutung in allen Fällen: Die Qualität muss stimmen. Dementsprechend legt der Schreinermeister großen Wert darauf, dass seine Mitarbeiter handwerklich topfit sind und besonders sorgfältig arbeiten. Und dies auch noch möglichst selbständig, weil Schreinerarbeit vor allem Teamarbeit mit viel persönlichem Freiraum ist. Mehr als große Körperkräfte ist Geschicklichkeit gefragt. Moderne Fertigungsverfahren – oftmals computergesteuerte Maschinen – erleichtern den Arbeitsalltag.

Wer sich mit dem Gedanken an eine Schreinerlehre trägt, sollte ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen mitbringen auch gerne mit Zahlen umgehen. Das notwendige Rüstzeug wird den Auszubildenden innerhalb von drei Jahren vermittelt. Schwerpunkt bildet neben der theoretischen Ausbildung in der Berufsschule natürlich das Erlernen aller praktischen Arbeitsverfahren und -techniken im Betrieb. Um notwendige Grundfertigkeiten ebenso wie den sicheren Umgang mit Maschinen und die Behandlung von Oberflächen zu schulen, besuchen die Auszubildenden zusätzlich eine überbetriebliche Lehrwerkstatt.

Verbindliche Themen der Ausbildung sind u.a. das Auswählen und Bearbeiten der verschiedenen Materialien, die Arbeit an Maschinen und Anlagen, das Anfertigen und Lesen von Zeichnungen, das Herstellen von Werkstücken, das Veredeln der Oberflächen, die Montage, die Qualitätskontrolle sowie Grundlagen der Formgebung.

Im Jahr 2007 befanden sich in Bayern rund 5.300 auf dem Weg zum Gesellenbrief, davon etwa 3.200 in der betrieblichen Ausbildung. Den Gesellenbrief erhält, wer am Ende der Lehrzeit die Prüfung im theoretischen wie auch im praktischen Teil besteht. Den „Praxistest“ krönt das sogenannte Gesellenstück, das selbständig entworfen und angefertigt wird.

 


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